VorwortAllen Besuchern dieser Webseiten

Es ist ein Wissen jenseits von Bildung und Intellekt, eine innere Weisheit, diese allein das Leben lehrt. Der Meister dieser Lehre lebt in und mit jeder Seele - und durch sie hindurch. Und dieser Meister ist nur für jene erreichbar, diese Sein und Sinn vollends für ihn öffnen und sich ihm in liebender Demut zuwenden bzw. sich ihm ganz und gar hingeben. Doch auch dieses will gelernt sein.

Dieser Meister des Lebens ist mit vielen Namen belegt und dabei zahllosen Projektionen ausgesetzt. Der am weitesten verbreitete und sicher auch am meisten verwendete Name ist wohl Gott. Ich jedoch heiße diese Größe Namenlos und meine Projektion auf Es bezeugt dessen einen, heiligen, heilen und unantastbaren Anspruch, sowie den Spiegel meiner geistigen Freiheit, meiner schauenden Bewusstheit und meiner lebendigen Verantwortung.

Und also dieser namenlose Meister in jedem von uns wohnt, so ist seine Anwesenheit auch immer erfahrbar, wenn wir unser inneres Ohr für ihn öffnen und unser Herz seiner Schau nicht verschließen. Gerade dann, wenn die Seele in Not, wenn Dunkelheit, Verzweiflung und Angst sie fesseln und in Besitz nehmen, wenn der Suchende bzw. Zweifelnde nicht weiter weiß, da Probleme und Fragen übermächtig drängen, weil nichts mehr stimmt und vieles sinnlos erscheint, weil quälender Ballast übermenschlich lastet und aller Glaube in tiefem Schmerz zu ersticken droht: Ja, gerade in solcher Bedrängnis ist der liebende Meister und Freund, wie auch Freundin uns näher, denn jemals zuvor.

Doch Es zu hören und mehr noch, dessen Anspruch sich zu beugen und seinem Wort zu folgen, dies ist die wirkliche und weiteste Herausforderung, und doch der Seele einzig heilende Antwort und wahre Wegweiser, also der eine und heilsame Pfad, welcher über Grenzen führt und hierbei den nahen Horizont durchschreitet.

Doch Vernunft, System und Trägheit widersprechen als übermächtige Gegner. Erziehung, Bildung, Intellekt, Umstände, Zeitgeist, Abhängigkeit und Anpassung bestehen auf Gehör und Gehorsam - die Furcht vor dem Loslassen, vor Verlust, Verzicht und Schmerz, vor Ab- und Umkehr ist übergroß und beharrt zwingend, überzeugend und scheinbar unabdingbar auf Festhalten und Verweilen in bekannten, sowie substantiellen Formen, Gestaltungen und Strukturen! Was ist zu tun?

Ich bin seit vierzig Jahren auf dem Weg der inneren Pilgerschaft, also ein spiritueller Lehrer auf den Ebenen des Lebens und des Daseins, diese ich durchschritt, um somit Anderen vorauszugehen. Daher kann ich jedem Suchenden gewiss jenen Weg aufzeigen, diesen ich bereits gegangen, und ihn nun sicher über Grenzen und Horizonte weisen, diese ich zuvor meisterte. Wer den Berg zum Licht ersteigt, diesem eröffnet sich ein weiter Blick in das Tal, er erinnert sich seines langen Weges, erkennt alsbald den Pfad des Ewigen und weiß um Sinn, Weise, Wert und Essenz der durchlebten und bereinigten Anforderungen. Die Reife seines Erkennens und das Heil seines Wirkens, sind all jenen ein Geschenk, diese sich seiner Ein- und Weitsicht anfreunden. Seine Weise offenbart den Anspruch eines wahren und ewigen Freundes.

Nicht die Selbsterkenntnis reicht die Antwort, sondern einzig die Verneinung des Selbst. Selbstlos heißt die Wohnstätte des Namenlosen, im Leer-Sein lebt alle Erkenntnis seines Wesens. Das Namenlose findet sich also jenseits aller Strukturen, Muster und Systeme. Zeitlos ist seine Anwesenheit und uferlos sein Schauen. Sein Reich ist stets gegenwärtig und jedem erreichbar. Der Weg ist innerlich und führt zurück über allen Anfang hinaus. Stille und Weite eröffnen dem Suchenden das Tor des Ewigen. Das Staubkorn durchschreiten heißt den grenzenlosen Himmel erreichen.

Die hier zu Papier gebrachten Einsichten, sind das lichte, fruchtbare, erlösende, frohe, dankbarste und somit verpflichtende Geschenk dieser langen Pilgerschaft, also jener inneren Reise, diese alle Dinge insofern richtet, dass sie diese deren ewigen und rechten Platz zuordnet.

Gerhard olinczuk treustedt
Februar 2021